Einfache Sprache hilft Nutzenden, Inhalte leichter zu erfassen und zu verwenden. Machen Sie es sich zum Ziel Inhalte zu schaffen, die für die Nutzergruppe relevant, auffindbar, verständlich, nützlich sind.
Das erreichen Sie, indem Sie Nutzende und ihre Bedürfnisse kennen und berücksichtigen. Entscheidungen, wie Inhalte aufbereitet werden, sind immer abhängig vom Kontext. Das kann zum Beispiel die Wortwahl und Komplexität von Inhalten betreffen, die sich je nach Nutzergruppe unterscheiden. Nicht immer können alle Empfehlungen für Einfache Sprache eingehalten werden. Daher ist es wichtig, dass Sie früh prüfen, ob Nutzende die Informationen verstehen.
Bei den folgenden Abschnitten handelt es sich um eine erste Hilfestellung für die Vereinfachung.
Strukturieren Sie den Text, indem Sie
Bilden Sie einfache Sätze, indem Sie
eine klare Satzgliederung bilden. Am besten: Subjekt-Prädikat-Objekt
höchstens mit 12 Wörtern einen Satz bilden
lange Sätze mit mehr als einem Komma in mehrere Sätze aufteilen
aktive Sprache nutzen
Zum Beispiel:
Der Antrag wird von Mike eingereicht.
besser: Mike reicht den Antrag ein.
auf Redewendungen und Sprachbilder verzichten
Verwenden Sie einfache, gebräuchliche Wörter aus dem Alltag. Klären Sie durch Befragungen wie Nutzende sprechen.
Verwenden Sie Fachbegriffe nur, wenn sie nötig sind. Erklären Sie den Fachbegriff kurz.
Die Leserschaft muss das Wort kennen. Wenn zwei Wörter die gleiche Bedeutung haben, nutzen Sie das bekanntere, auch wenn es länger ist.
Zum Beispiel: Sie erhalten einen Brief. besser: Sie bekommen einen Brief.
Verzichten Sie auf Füllwörter, die keinen inhaltlichen Mehrwert bieten, zum Beispiel: eigentlich, auch, doch, schon.
Zum Beispiel:
Sie bekommen einen Brief oder auch eine E-Mail.
besser: Sie bekommen einen Brief oder eine E-Mail.
Vermeiden Sie Modalverben (dürfen, mögen, müssen, sollen, wollen und können), um Aussagen weniger eindeutig zu machen. „Können” kann häufig weg.
Zum Beispiel:
Sie können den Antrag stellen.
besser: Sie stellen den Antrag.
Adjektive sagen oft wenig aus. Hinterfragen Sie den Inhalt und lassen Sie diese besser weg.
Zum Beispiel:
Die Höhe der Leistung ist abhängig von Ihrer persönlichen Lebenssituation.
besser: Die Höhe der Leistung ist abhängig von Ihrer Lebenssituation.
Verzichten Sie auf zusammengesetzte Worte. Leistungen für Bürger und Bürgerinnen haben oft Namen, die sich aus zusammengesetzten Wörtern bilden – wie Elterngeld, Krankengeld, Kinderkrankengeld. Achten Sie schon bei der Benennung Ihres Services auf Verständlichkeit.
Zum Beispiel:
Sie haben 7 Kalenderwochen Zeit, um zu antworten.
besser: Sie haben 7 Wochen Zeit, um zu antworten.
Nutzen Sie Verben statt Substantivierung.
Zum Beispiel:
Die Antragstellung erfolgt bei Ihrer Elterngeldstelle.
besser: Sie stellen den Antrag bei Ihrer Elterngeldstelle.
Schreiben Sie Abkürzungen aus. „zum Beispiel” statt „z. B.”
Schreiben Sie Sonderzeichen aus. „Paragraf“ statt §
Verzichten Sie auf Silbentrennung am Zeilenende
Verwenden Sie neutrale Begriffe wie „Menschen“, „Team“ oder „Studierende“ anstelle von Genderzeichen.
Zum Beispiel:
Student*innen reichen den Antrag bis März ein.
besser: Studierende reichen den Antrag bis März ein.
Sie schaffen Konsistenz, wenn Sie über alle zusammengehörigen Inhalte hinweg
Auch Einfache Sprache benötigt Zeit. Um sie anzuwenden, braucht es Übung.
Wenn das erste Mal die Verständlichkeit von Informationen durch Nutzende geprüft wird, sollte das Design weggelassen werden. Durch den puren Text liegt mehr Konzentration auf den einzelnen Worten und Sätzen.
Diese Anleitung entstand in Zusammenarbeit mit Experten und Expertinnen aus der Praxis.
Ihr Feedback hilft uns, den Servicestandard an den Bedürfnissen der Nutzenden auszurichten. Beschreiben Sie Ihr Anliegen so detailliert wie möglich. Geben Sie keine persönlichen Daten ein. Ihr Feedback wird auf openCode veröffentlicht.